April 2025: Ein kleines, altersschwaches Haus geht in die Knie.

Erst einmal braucht man eine Abbruchgenehmigung. Je nachem, welche Art Haus man einreißen möchte oder an wen man beim Bauamt gerät, kann das einfach oder kompliziert sein. Die Bearbeitung dauert in der Regel 3-6 Wochen. Und bei uns war es leider kompliziert, denn wir mußten einen Architekten und einen Statiker beauftragen, die garantierten, dass die angrenzenden Nachbargaragen nicht einstürzen. Das Problem war, dass unser Sachbearbeiter die Garagen als Nebengebäude einstufte. Daraus ergibt sich eine Gebäudeklasse, für die man nicht so einfach eine Abbruchgenehmigung kriegt.
Eigentlich ist es ganz einfach: Besteht eine Gefahr für Leib und Leben, muss eine statische Gewährleistung erbracht werden, z.B. wenn man eine Doppelhaushälfte einreißt oder die Wand zu einem angrenzenden Kuhstall.
In unserem Fall handelte es sich um simple Garagen, in denen kein Mensch und keine Kuh wohnen darf. Dafür gilt wie bei allem anderen auch: Was ich zerstöre, muss ich auch reparieren. Das hat schon der babylonische König Hammurapi 1750 v. Chr für sein Reich so per Gesetz definiert. Der Sachbearbeiter hätte auf der hauseigenen Website des Bauamtes unsere passende Gebäudeklasse nachlesen können.
Nach einigem Hin- und Her kriegten wir unsere Genehmigung und der Bagger schlug ins Dach ein.
Etwas zu zerstören ist nie schön. Aber nichts ist für die Ewigkeit und alles hat seine Zeit. Nachdem unser Abrissunternehmer sich alle Zeit der Welt gelassen hatte und mit sechswöchigem Verzug dann endlich anfing, war ich schon extrem flatterig, weil wir die Anschlusstermine mit dem Kellerbauer und der Fertighausfirma vermutlich nicht halten können würden. Ein logistischer Alptraum für die Produktionskette von Glatthaar Keller und ISOWOODhaus, deren Vertragspartner und Kunden.
Wir hatten berechtigte Angst, dass sich der Bauplan um Wochen verschieben würde und man uns dafür zwangsweise eine Rechnung präsentieren würde. Aber nichts – beide Firmen haben geschoben und getrickst, um das Versäumnis des Abrissunternehmers aufgefangen zu können. Das war wirklich großartig!
Endlich lag alles in Schutt und Asche und wurde abtransportiert. Vorher mußte der Sondermüll herausgeholt werden und in verschlossenen Behältern gesondert auf eine zertifizierte Deponie gefahren werden.